Ab morgen also das große Schaulaufen auf dem Messegelände in Frankfurt. Wie immer wurden fast alle Premieren schon im Vorfeld ausreichend medial orchestriert, ein paar Nachzügler mal ausgenommen. Auch sonst läuft alles wie seit Urzeiten: Die Hostessen als herausgeputzte, nett anzuschauende Staffage vor, neben oder in den Exponaten, anerkennend musternde Männer, vertieft in “formale” Fachgespräche. Budgetfragen scheinen für die Aussteller eine zweitrangige Rolle zu spielen, manchen Marken sind die Auftritte vermutlich immer zu klein, zu leise, zu wenig theatralisch. Nur wer auf den Putz haut, wird erhört.

Nahezu jede Marke hat irgendwo auf ihrem Standareal ein “Zukunftskonzept” stehen, garantiert mit E-Antrieb, null Emission, super clean, super toll. Verfügbarkeit für den Alltagsnutzer: irgendwann. In Frankfurt selbst, zumindest in der City, wie gewohnt, auffällig viele Range Rover und Cayenne, dazwischen gerne auch mal ein Bentley oder Aston. Schließlich muss man ja täglich vom Büro nach Hause in Richtung Taunus kommen.

Über den Wandel hin zu neuen innovativen Fahrzeugen, darüber werden wir, wie immer, viel reden, Phantastisches anschauen, und vorläufig, bis das alles mal kommt, so weiter machen wie bisher. Dass für die Mehrheit der Autokäufer die Schallmauer zusätzlicher finanzieller Belastungen für “ökologische Fahrzeuge” bei angeblich 500 Euro liegt, ist absolut nachvollziehbar. Schließlich hat man ein Vielfaches ja schon vorher für einen besonders leistungsstarken Motor, ein paar komfortable Extras und einige kosmetische Maßnahmen verbuchen müssen. Ist doch klar, dass da nicht mehr übrig bleibt fürs „Grünzeug“.