Wahrscheinlich sind die Folgen von Fukushima Schuld daran, dass sich die japanischen Hersteller mit seltsam blutarmen Auftritten präsentierten. Nissan beispielsweise hatte überhaupt nichts Neues im Programm und blieb deshalb gleich zuhause. Bei Honda gab es den neuen Civic zu sehen, der ein altes Dilemma der Marke fortführt: Anspruchsvolle Technik in unattraktiver Verpackung. Mazda hat auch nichts Nennenswertes auf dem Stand, Toyota die neue Generation des Yaris und eine neue Variante des Prius, diesmal das bereits in den USA vorgestellte Kombi. Letzterer gewohnt clean und konsequent im optischen und technischen Auftritt. Dass auch bei Toyota – wie bei anderen Herstellern auch – nicht immer die geballte Kompetenz auf dem Messestand unterwegs ist, verdeutlicht die Antwort auf die Frage, ob der in den USA bereits offiziell angekündigte kompakte Prius auch nach Europa kommt. Ein solches Fahrzeug gebe es überhaupt nicht, haben wir uns erzählen lassen. Nicht von einer der zahlreichen Hostessen, sondern von einem der offiziellen männlichen Toyota-Vertreter. Da haben die Amis wahrscheinlich ein gefaktes Phantom auf ihrer Website und das Modell, das dieses Jahr in Detroit vorgestellt wurde, war eine Fata Morgana.
Immer stärker werden die Koreaner. Ganz besonders Kia, die früher ja höchstens als Billigmarke mit entsprechenden Produkten durchgingen. Der deutsche Designchef Peter Schreyer, ehemals bei Audi in führender Position, stellte mit herzlichem „bavarian english“ eine attraktive Studie mit dem simplen Namen „GT“ vor, die jüngsten Gerüchten zufolge in absehbarer Zukunft tatsächlich als heckgetriebene Sportlimousine in Serie gehen soll. Man muss den Griff nach den Sternen nur einfach nie aus den Augen lassen. Und die Wettbewerber sollten Hyundai und Kia, wie VW-Chef Martin Winterkorn schon mal treffend angemerkt hat, keinesfalls unterschätzen.